Ingenieurvermessung
Höhenmessung, Präzisionsnivellement
Die Bestimmung der Höhe von Punkten in einem definierten Höhenbezugssystem erfolgt in Abhängigkeit von ihrer späteren Verwendung. Hintergrund dieser Aussage ist die Reproduzierbarkeit einer Höhe bezüglich des zu bestimmenden Punktes. So ist die Dezimeter-Höhenangabe für einen unbefestigten Geländepunkt ausreichend und hinlänglich genau, die Höhenbestimmung erfolgt dafür im Zentimeterbereich. Setzungsangaben bei Ingenieurbauwerken im Rahmen von Bauwerksüberwachungsmessungen erfordern dagegen eine Auflösung der Messwerte im Submillimeterbereich, um eine Aussage in Millimetern tätigen zu können. Die Analyse der Aufgabenstellung und die Herleitung der Messtechnologie sowie deren Umsetzung mittels der zu wählenden Messtechnik ist unser Handwerk. Sowohl satellitengestützte als auch terrestrische Höhenbestimmungen wie Tachymetrie oder Nivellement bis hin zur Schlauchwaagemessung (klassische und elektronische Methode) ermöglichen uns eine flexible und zielorientierte Herangehensweise. Zudem sehen wir es als unsere beratende Aufgabe, Ihnen als unseren Auftraggeber diesen Kontext zu erläutern, um Ihr Anliegen zufriedenstellend zu erledigen.
Präzisionsnivellement
Das Vermessungsbüro hat sich qualifiziert, bei der Neumessung der Schleifen des Nivellementsnetzes
im Land Brandenburg mitzuwirken. Ebenso werden seit vielen Jahren im Rahmen der Bauwerksüberwachung
jährliche Wiederholungsnivellements für den gesamten Kraftwerkskomplex Jänschwalde durchgeführt.
Die dafür erforderliche technische Ausrüstung wie kalibrierte Invarlatten, digital-selbstregistrierende
Präzisionsnivelliere und nicht zuletzt erfahrenes Personal zur Durchführung derartiger Messungen sind
vorhanden. Die Messausrüstung unterliegt den üblichen Wartungs- und Prüfintervallen.
Die Auswertung der Beobachtungen und die Zusammenstellung der Ergebnisse erfolgt rechnergestützt.
Setzungsmessung, Deformationsanalyse
Die Auswertung und Interpretation von zu relevanten Zeitpunkten wiederholten Höhenbestimmungen
bezüglich eines Messobjektes beinhaltet Aussagen über das Setzungs- und / oder Hebungsverhalten an
den diskreten Messpunkten. Unter Hinzuziehung der Lagekoordinaten und deren Änderung sowie des
zeitlichen Abstandes der Wiederholungsmessungen lassen sich sowohl Raumvektoren als auch
Geschwindigkeiten ableiten. In der Gesamtbetrachtung aller Messpunkte, der Deformationsanalyse
eines überwachten Objektes ergeben sich Aussagen zu ein- und abzuleitenden Kräften, Dimensionen
und Grenzwerten und resultierenden Maßnahmen. Die Grundlage für diese Rückschlüsse können wir liefern.
Anwendungsgebiete ergeben sich für uns bei der Bauwerksüberwachung, insbesondere bei dem schon in
der baubegleitenden Vermessung von Brückenbauwerken verankerten Messprogramm. Dabei werden
zur Setzungs- und Kippungskontrolle von Widerlagern und Pfeilern horizontal eingebrachte Mauerbolzen
sowie vertikal in den Überbau eingebrachte, sogenannte Messniete während und nach der Baumaßnahme
wiederholt beobachtet.
Ein weiteres, thematisch hochbrisantes Aufgabenfeld ist der Nachweis von Setzungen in den Bereichen
des aktiven Braunkohleabbaus, aber auch in Altbergbau- und Bergbausanierungsgebieten. Sowohl
sicherheitsrelevante als auch Aspekte im Hinblick auf eine mögliche Nachnutzung dieser Gebiete ergeben
einen hohen Bedarf an sicheren und aussagekräftigen Messreihen und Ergebnissen.
Regelmäßige Nivellements hoher Genauigkeit in Abstimmung mit unseren Auftraggebern dienen der
Feststellung von Veränderungen und der frühzeitigen Schadensvorsorge.
Pegelmessung
Die Lageeinmessung von Pegelstandorten kombiniert mit je nach Auftraggeberanforderung bestimmten
Höhen ergibt ein Beobachtungsnetz. Die zyklisch angesetzten Wiederholungsmessungen in Form von
Kabellichtlotmessungen zur Ermittlung der Grundwasserstände bilden zu definierten Messepochen
Hydroisohypsen ab. Diese dienen der Beurteilung von Gefährdungspotentialen im Bergbau und werden
zur Beurteilung von Abwehrmaßnahmen sowie zur Prognostizierung von Flutungsendwasserspiegellagen
in den Tagebaurestlöchern herangezogen. Unsere Hauptauftraggeber für solche Messungen sind zum einen
die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) und zum anderen das
Brandenburgische Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV).
Schlauchwaagemessung
Die Schlauchwaagemessung stellt eine vermessungstechnische Spezialaufgabe dar. Sie dient bei strenger
Durchsetzung des Messprinzips bei nur geringer Distanzüberbrückung der genauest möglichen Höhen-
bzw. Höhendifferenzbestimmung. Ein bei uns seit Jahren praktiziertes Anwendungsbeispiel ist die
Überwachung des Staubauwerkes im Zuge der Talsperre Spremberg.